Dissoziale Persönlichkeitsstörung

Sozial störendes Verhalten gewinnt klinische Relevanz, wenn es auf einem tief greifenden, früh beginnenden und überdauernden Muster psychopathologisch relevanter Persönlichkeits eigen schaften gründet. Bei der Klassifikation solcher Eigenschaften wird jedoch unter schiedlich vorgegangen, weshalb zwischen der ICD-10-Diagnose der dissozialen und der DSM-IV-Diagnose der antisozialen Persönlichkeitsstörung so wie der Psychopathy unterschieden werden muss. Unser Wissen über die biologische Basis antisozialer Verhaltensstile umfasst Befunde aus der Genetik, Transmitterforschung, strukturellen bzw. funktionellen Bildgebung so wie der Neuro- und Psychophysiologie. Psychosoziale Risikofaktoren stellen elterliche Zurückweisung und Vernachlässigung, instabile Beziehungen sowie Misshandlungen dar. Effiziente psychotherapeutische Behandlungsansätze sind vor allem kognitiv-behavioral. Die pharmakologische Behandlung erfolgt weitgehend off-label.

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Autor:E. Habermeyer & S. C. Herpertz
Quelle:Der Nervenarzt 5 · 2006
Jahr:2006
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